Drohnen werden immer beliebter – ob als Freizeitgerät für Hobby-Pilotinnen, als Hilfsmittel für Fotografinnen und Videograf*innen oder in der Landwirtschaft. Doch sobald du deine Drohne startest, bist du für sämtliche Schäden verantwortlich, die dadurch entstehen können. In Deutschland besteht sogar eine gesetzliche Versicherungspflicht für Drohnen. Im Folgenden erfährst du alles Wichtige rund um die Drohnenversicherung, die verschiedenen Anbieter und worauf du bei der Wahl achten solltest.
1. Einleitung
Die Faszination des Drohnenfliegens
- Moderne Technik ermöglicht dir spektakuläre Luftaufnahmen, die früher nur Profis vorbehalten waren.
- Drohnenfliegen ist nicht nur ein spannendes Hobby, sondern findet auch Anwendung in Industrie, Landwirtschaft und Filmproduktionen.
Die Notwendigkeit einer Haftpflichtversicherung für Drohnen
- Drohnen können erhebliche Personen- und Sachschäden verursachen.
- Eine Haftpflichtversicherung bewahrt dich vor hohen Kosten im Schadensfall.
Gesetzliche Pflicht zur Drohnenversicherung in Deutschland
- Laut § 43 Abs. 2 Luftverkehrsgesetz (LuftVG) sind Luftfahrzeuge – und somit auch Drohnen – versicherungspflichtig.
- Ohne Versicherungsschutz drohen Bußgelder und empfindliche Strafen.
Kurzer Überblick über die verschiedenen Versicherungsoptionen
- Privathaftpflicht: Bei manchen Tarifen sind Drohnen bis zu einem bestimmten Gewicht mitversichert.
- Spezielle Drohnenversicherung: Bietet oft umfassenderen Schutz und ist für größere oder gewerblich genutzte Drohnen meistens erforderlich.
2. Warum ist eine Drohnenversicherung notwendig?
- Gefährdungshaftung
- Als Drohnenbesitzer*in haftest du grundsätzlich für Schäden, die durch den Betrieb deiner Drohne entstehen.
- Selbst bei unverschuldeten Unfällen drohen hohe Forderungen.
- Finanzielle Risiken bei Schäden
- Personenschäden können lebenslange Renten oder Schmerzensgeld nach sich ziehen.
- Sachschäden an Gebäuden, Autos oder anderen Gegenständen verursachen oft hohe Reparaturkosten.
- Abdeckung von Personen-, Sach- und Vermögensschäden
- Eine Drohnen-Haftpflichtversicherung übernimmt berechtigte Schadensersatzansprüche.
- Sie wehrt unberechtigte Ansprüche ab und trägt gegebenenfalls die Kosten für Rechtsstreitigkeiten.
3. Drohnenversicherung vs. Private Haftpflichtversicherung
Abdeckung durch die Privathaftpflicht
Tarif | Max. Abfluggewicht Drohne | Bemerkung |
---|---|---|
Basis-Schutz | bis 250 g | Oft automatisch integriert, jedoch Bedingungen prüfen |
Komfort-/Premium | bis 1000 g | Erweiterter Schutz, ggf. geringere Selbstbeteiligung |
Zusatztarif | bis 5 kg | Mit Beitragszuschlag, Deckung kann eingeschlossen werden |
- Wichtig: Nicht jede Privathaftpflicht deckt Drohnenflüge ab. Prüfe unbedingt deine Vertragsbedingungen.
Wann ist eine separate Drohnenversicherung sinnvoll?
- Gewerbliche Nutzung: Die meisten Privathaftpflichtpolicen schließen gewerbliche Anwendungen aus.
- Drohnen über 1 kg: Für schwerere Drohnen sind spezielle Policen oft günstiger und leistungsstärker.
- Spezielle Anforderungen (z.B. FPV-Flüge): Manche Versicherer bieten maßgeschneiderte Tarife.
Prüfung der individuellen Versicherungsbedingungen
- Achte darauf, ob dein aktueller Privathaftpflicht-Tarif Drohnenflüge einschließt.
- Überprüfe die Deckungssumme und eventuelle Ausschlüsse (z.B. FPV, Nachtflüge, etc.).
4. Was sollte eine gute Drohnenversicherung abdecken?
- Deckungssumme
- Mindestens 1 Mio. Euro wird empfohlen, besser 3 Mio. oder sogar 5 Mio. Euro.
- Höhere Deckungssummen sind meist nur geringfügig teurer, bieten dir aber deutlich mehr Schutz.
- Selbstbeteiligung
- Tarife ohne Selbstbeteiligung gibt es häufig mit etwas höherem Beitrag.
- Eine moderate Selbstbeteiligung senkt die Versicherungsprämie.
- Geltungsbereich
- Deutschland, Europa oder weltweit möglich.
- USA und Kanada sind oft nur mit Zuschlägen oder besonderen Bedingungen abgedeckt.
- Anwendungsbereich
- Privat oder gewerblich: Unbedingt klären, in welchem Umfang Flüge versichert sind.
- FPV-Flüge: Häufig brauchst du spezielle Versicherungen oder Klauseln.
- Versicherte Steuerer
- Sind auch Freundinnen, Familie oder Mitarbeiterinnen mitversichert?
- Gerade bei Vereins- oder Teamflügen kann das wichtig sein.
- Anzahl der versicherten Drohnen
- Manche Tarife erlauben das Fliegen mehrerer Drohnen ohne Aufpreis.
- Andere Policen haben Beschränkungen.
- Fremde Drohnen
- Einige Versicherer versichern auch fremde Drohnen, solange du sie steuerst.
- Vertragslaufzeit und Kündigung
- Flexible Monatsverträge ohne Mindestlaufzeit sind mittlerweile verfügbar.
- Jährliche Verträge sind häufig günstiger, aber weniger flexibel.
5. Zusatzleistungen und Besonderheiten
- Rechtsschutzversicherung: Deckt Kosten für Rechtsstreitigkeiten ab (z.B. bei ungerechtfertigten Ansprüchen).
- Indoor-Flüge: Nicht bei allen Tarifen abgedeckt, aber manchmal relevant (z.B. in Hallen oder auf großen Indoor-Events).
- Gefährdungshaftung: Sollte explizit im Vertrag erwähnt sein.
- Internationale Versicherungsbestätigung: Wichtig, wenn du mit deiner Drohne im Ausland fliegst.
- App mit Versicherungsbestätigung und Luftraumkarten: Einige moderne Versicherer bieten eine App, in der alle Dokumente hinterlegt sind und dich z.B. vor Flugverbotszonen warnen.
6. Drohnenversicherung für verschiedene Bedürfnisse
Private Nutzung
- Günstige Tarife für Hobby-Pilotinnen und Freizeitfliegerinnen.
- Oft kombinierbar mit deiner vorhandenen Privathaftpflicht, sofern Gewicht und Verwendungszweck passen.
Gewerbliche Nutzung
- Spezielle Tarife für Fotografinnen, Landwirtinnen, Vermessungsbüros oder Jäger*innen.
- Zusätzliche Abdeckung von Vermögensschäden (z.B. wenn ein Auftraggeber durch deinen Drohneneinsatz Verluste erleidet).
FPV-Flüge
- FPV-Rennen und -Freestyle beinhalten oft höhere Risiken (z.B. bei Crashs auf Rennstrecken).
- Maßgeschneiderte Angebote für FPV-Pilot*innen, oftmals mit spezieller Community- und Event-Abdeckung.
7. Vergleich verschiedener Anbieter
Im Folgenden findest du einen kurzen Überblick zu Anbietern, die häufig empfohlen werden. Die Angaben sind beispielhaft und können sich ändern – prüfe also immer die aktuellen Konditionen.
Anbieter | Geeignet für | Abdeckung | Besonderheiten |
---|---|---|---|
Getsafe | Preis-Leistungs-Tipp (privat) | 3-5 Mio. Euro pauschal | Digitale Abwicklung per App, flexible Laufzeit |
Haftpflicht Helden | Private Nutzung | i.d.R. 3 Mio. Euro | Moderne, einfache Tarife, App-Integration |
DFV (Deutsche Familienversicherung) | Private Nutzung | Je nach Tarif bis 50 Mio. Euro | Kombinierbar mit anderen DFV-Produkten |
Drohnen-versichern.de | Gewerbliche Nutzung | Abhängig vom Tarif (3 – 15 Mio. Euro) | Spezialisierter Anbieter, Fokus auf gewerblichen Einsatz |
DMO | FPV-Pilot*innen | Individuell (3 – 10 Mio. Euro) | FPV-spezifische Tarife, Racing-Events |
Tipp: Schau dir zusätzlich Tarife weiterer Versicherer an (z.B. R+V, Allianz, AXA), um deinen optimalen Versicherungsschutz zu finden.
8. Wichtige Aspekte zur Versicherung
- Berücksichtigung der EU-Drohnenverordnung
- Seit 2021 gelten in der EU einheitliche Regelungen für Drohnenflüge (Einstufung in Open, Specific, Certified).
- Dein Versicherungsschutz muss den aktuellen Vorgaben entsprechen.
- Prüfung der Abdeckung von Drohnen unter 250g
- Manche Versicherer decken diese automatisch in der Privathaftpflicht ab.
- Trotzdem gelten in der EU gewisse Verhaltensregeln und Kennzeichnungspflichten, abhängig vom Betriebsrisiko.
- Beachtung der gesetzlichen Bestimmungen und Flugverbotszonen
- Ein Drohnenführerschein (EU-Kompetenznachweis) kann Pflicht sein.
- Halte dich an Flugverbotszonen (z.B. in der Nähe von Flughäfen).
- Pflicht zur Kennzeichnung von Drohnen über 250g
- Eine feuerfeste Plakette mit deiner Registrierungsnummer (e-ID) ist vorgeschrieben.
- Registrierung bei der zuständigen Luftfahrtbehörde ist notwendig.
- Informationen zum Drohnenführerschein
- EU-Kompetenznachweis A1/A3: Meist für Drohnen ab 250g erforderlich.
- A2-Fernpilotenzeugnis: Für bestimmte Drohnentypen und Flugbedingungen notwendig.
- Regelmäßige Überprüfung der Versicherungsverträge
- Versicherungstarife ändern sich, neues Drohnenmodell kann andere Anforderungen stellen.
- Ein jährlicher Tarifcheck kann Kosten sparen und Leistungsumfang optimieren.
9. Schäden an der Drohne selbst
- Abdeckung durch Hausratversicherung bei Schäden zu Hause
- Drohnen, die im Haus oder Keller lagern, sind dort meist nur gegen Einbruchdiebstahl oder Feuer versichert.
- Gegenstandsversicherung für umfassenden Schutz
- Schützt deine Drohne auch unterwegs gegen Beschädigung, Diebstahl oder Absturz.
- Keine Abdeckung durch Haftpflicht bei Absturz
- Die Haftpflichtversicherung deckt nur Schäden an Dritten, nicht am eigenen Gerät.
- Optionale Vollkasko für Drohnen
- Gerade bei teuren Geräten kann sich eine Drohnen-Kaskoversicherung lohnen.
10. Fazit
- Zusammenfassung
- Eine Drohnenversicherung ist in Deutschland Pflicht und schützt dich vor hohen Kosten bei Schäden.
- Prüfe unbedingt die Bedingungen, besonders wenn du deine Privathaftpflicht nutzen willst.
- Empfehlung zur Wahl der passenden Drohnenversicherung
- Einsatzbereich (privat vs. gewerblich) genau festlegen.
- Gewicht und Einsatzzweck deiner Drohne beachten.
- Deckungssumme und Selbstbeteiligung an deine Bedürfnisse anpassen.
- Aufruf zur Beachtung der gesetzlichen Vorschriften
- Halte dich an Flugverbotszonen, Registrierungspflichten und den Drohnenführerschein.
- Berücksichtige die EU-Drohnenverordnung und das Luftverkehrsgesetz.
Mit einer passenden Drohnenversicherung fliegst du nicht nur gesetzeskonform, sondern auch sorgenfrei. Nutze die vielen Vergleichsportale und Anbieter, um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für deine Drohne zu finden – und genieße sicher und verantwortungsbewusst die Faszination des Drohnenfliegens!